Lyrik

Mittwoch, 23. August 2006

"Großer Schwarzer Vogel"

Die Hand die streichelt
kann auch schlagen
direkt umschmeichelt
in den Magen.

Mit voller Wucht
in großer Sucht
der Macht ihr Herrscher so zu sein
und ist in Wahrheit doch nur klein.

Entblösst an Will und Kür
Wut so groß wie ein Geschwür.
Gehexelt in Scheiben aufgeteilt
ist die Wut auch schon geheilt.
Geballte Kraft an Liebe und Schneid
schon steht die Tür auf für den Neid.

Zugeknallt und aufgetischt
vergellt`s Gott bevor es zischt.
Geballert und mit Jähzorn gepaart
Mensch sein auf ganz besondrer Art.

Ein kurzer Blick in das Gewissen,
als wärs getrocknet und geschissen
das Blut an seinen Händen klebt
kein Wunder, dass er mit Kindern lebt!

© by Maartje van Sandemeer

Mittwoch, 24. Mai 2006

Falschzüngig

In Samt und Seide
kleidest du dich jetzt
ein Possenreißer
mit doppelten Boden und Netz
spuckst Feuer nach Belieben
ach, wärst du doch nur der alte Gaukler geblieben!


Copyright by Maartje van Sandemeer

Sonntag, 21. Mai 2006

Der aufrechte Gang

Stolz
mit erhobenen Haupt
schreitest du
durch dein
Leben.
Willst aufrecht
sein.
Dein Blick
geradeaus
gerichtet
Schaust weder
links
noch
rechts,
nicht
um dich
herum.
Lauter
gekrümmte und gebeugte
Rücken
gesenkte Blicke
ins
Abseits gedrängt
mit fahlen Mündern
und
tauben Ohren.

Was kümmert es dich?
Du
mit dem
aufrechten
Gang.

© by Maartje van Sandemeer

Samstag, 20. Mai 2006

Das Tränende Herz

Morgentau
benetzt
Tränengleich
salziges Nass
perlt
auf meiner Haut
tropft
klar
in große Pfützen
meines Herzens.

© by Maartje van Sandemeer

Tränenkleid

Perlen
im Rinnsal
der Unendlichkeit
Labsal
des Kummers.
Versiegelung
des Herzens.


© by Maartje van Sandemeer

Der Fall

Ohne Netz und doppelten Boden
lass ich mich fallen
mit geschlossenen Augen
wache auf in Deiner Liebe Schoß.
Copyright by Maartje van Sandemeer



Medusa der Wörter

Oh weh mir das ich dich gekannt
du hast dich Freundin von mir genannt.
Seelenverwandt das wolltest du sein
doch das war nur zum Schein.

Vertraut habe ich dir
Und wie dankst du es mir?
Du stiehlst Wörter die mir eigen
die sich aus meiner Feder neigen.

Hast deine Arme und Ohren überall
du nimmst dir die Sätze schneller als der Schall.
Ohne Hemmungen wühlst du dich durch fremde Worte
Und entführst sie an deine Orte.

Doch will ich das nicht
So üb Verzicht.
Denke dir selber Wörter für Geschichten aus
und wenn nicht, dann hau ab...weg...raus!

Dein Name immer so niedlich
Und wirkt so friedlich.
Doch bitte, hör endlich auf und lass meine Wörter in Ruh
und gib es endlich zu.

Und schenk mir keine Rosen,
du Kind der Schriftneurosen.
Du bist ein Kind der Rosen mit Dorn
dich trifft des Wortes Zorn.

Mit übler Macht
hör gut zu und gib fein acht.
Ich werd dich finden
und du wirst dich winden
du, die Medusa der mitgenommenen Worte
hau ab und beflecke andre Orte.
Copyright by Maartje van Sandemeer



Die Frau im Schatten der Wörter

Angstvoll blicke ich mich um
denn die Schreiberin im Schatten geht wieder herum.
Was hat sie vor, was wird sie machen
wird sie die Furcht ums Wort entfachen.

Weh mir, wenn sie mich aussucht
dann sind meine Worte schon verflucht.
Sind aus meiner Feder geboren
doch hab schon so viele an die Schreiberin im Schatten verloren.

Hab Tintenblut vergossen
und Tränen sind geflossen.
Mich zu wehren ist nicht gestattet
das hat mich schon sehr ermattet.
Verhalte ich mich ruhig und still
vielleicht ist es das ja was sie will.
In Ruhe im Schatten die Wörter stehlen
ach Gott...hoffentlich wird sie meine Wörter verfehlen.

Psssssst.....still und leise
versuche ich es mal auf ganz andre Weise.
Vielleicht sollte ich mich nicht verstecken,
sondern mich im Worte strecken.
Ihr den Gar ausmachen
den Kampf der Worte sollte ich entfachen.
Nicht mehr zulassen und schweigen,
sondern die Schreiberin im Schatten vertreiben.
Das ist ab heute meine Devise
nur so kommt sie in die Krise.

Wenn sie unsere Worte nicht mehr findet
ist sie es, die sich windet.
Kommt...macht mit...und lasst uns die Worte verstecken
hinter Geschichten, Reimen, und Märchenecken
denn das sind Orte, da kommt sie nicht hin
weil ich schon längst vor ihr dort bin.

Kennt ihr die Geschichte vom Igel und dem Hasen?
Kommt und lasst sie durch das Wortgefecht rasen.
Lasst sie sich verirren und lasst sie verrecken
so dass die Worte im Halse ihr stecken.
Papier und Tinte werden ihr zum Bedrängnis
und ihr Schattenschreiben letztlich zum Verhängnis.
Copyright by Maartje van Sandemeer


Jenseits der Wirklichkeit

wird meine Liebe noch größer sein
mein Begehren grenzenlos erscheinen.
Glück im Unglück sich verneigen
Trost den Kummer ertränken.

Freude und Glück dem Himmel sich nähern.
Die Lust verliert ihre hemmungslosen Tücken
und ich jauchtze vor Entzücken.

Werde getragen, kann fliegen…egal wohin
denn ich bin die…die ich bin.

Selbst dem Tod kann ich entrinnen
dem Sterben ein Ende entsinnen.
Die Morgenröte kommt blass daher
die Tränen versinken im Gedankenmeer.

Jenseits der Wirklichkeit kann alles geschehen
mit welchen Augen…auch immer gesehen.
Copyright by Maartje van Sandemeer


Der Stümper



Er will

doch kann

er nicht die zarte Bande knüpfen

und zwischen die Staben leise schlüpfen.

Er

findet sie nicht

die Tür

der Verheißung und der Träume.

Bleibt draußen stehen

für immer alleine.

Leere Worte sind seine Begleiter

in Hülle und Fülle

traurig und heiter

schreibt er immer weiter.

Ist

nicht zu stoppen

denn

er will hinein

die Tür…die Tür

die Versuchung so groß…und doch

so fern.

Nein…Stümper haben wir Leser nicht gern!

Copyright by Maartje van Sandemeer




Die Welt der Schreiber

Manchmal

ertrinke ich in Nettigkeiten.

Werde

zugeschüttet von Boshaftigkeit

und gerettet von der Klarheit.

Manchmal

erkenne ich die Nettigkeiten,

wundere mich

über den Erdhaufen der Boshaftigkeit

und erkenne

die Klarheit zu spät.

Manchmal

verwerfe ich die Nettigkeiten,

bekämpfe

die Boshaftigkeiten

und hülle mich in Klarheit.

Manchmal…

nur nicht Heute!



Copyright by Maartje van Sandemeer
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Zuletzt aktualisiert: 3. Aug, 00:38

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