Samstag, 20. Mai 2006

Maartjes Kolumne

Ach hörn`se doch auf....

Maartjes-Morgenkaffee

Nicht hier bei mir! (zwei Frauen unterhalten sich...)

Das macht doch den Kohl auch nicht mehr fett. Diese Jugend heutzutage, Keine Disziplin, kein Benehmen, keine Erziehung. Ich kann ihnen sagen warum und wieso, doch ehrlich. Hörn`se mal, als ich gesagt hatte, was ich denke, da warn die anderen alle platt. Ja, direkt sprachlos warn die.
Das was wir hier morgens erleben, da kann ich mir nur noch die Haare raufen. Anstatt die Schüler mit dem Schulbus abzuholen, sollten die man lieber zu Fuß zur Schule gehen,die Schüler, meine ich. Da hätten die Morgens schon mal ihre Beschäftigung und hätten sich auf neudeutsch schon mal ausgepauert. Verstehn se, und nicht dieses ständige rumgehampel vor unserer Haustür.Die haben doch alles dieses komische...wie heißt das....ne Zappelphillip auf medizinisch...ja...ADS...oder son Kram... Heute Morgen sind die Schneebälle in die Fenster geflogen, dass ich dachte, jetzt landet son Geschoss mitten in meiner Kaffeetasse aufn Tisch. Nee, Nee...was wir uns heute alles gefallen lassen müssen. Und dann diese Laustaärke...es ist nicht zu fassen. Um 7.00 Uhr stehen sie schon alle, obwohl der Bus erst um halb acht kommt. Anstatt zu Hause zu bleiben und pünktlich loszugehen, rotten die sich hier alle zusammen und dann kann der Terror losgehen.Den Eltern ist doch ganz egal was ihre Kinder machen. Aber heute war ich pfiffig...ich habe meinen Fotoapparat hervorgeholt und habe diese Burschen im Bild gleich mal festegehalten...ja, genau in dem Moment, als die Schneebälle geworfen haben. Na, da hatten se mal gucken sollen, die warn vielleicht perplex. Ja...ja...ach, hörn`se doch auf, wenn die besser erzogen wären, dann würde doch sowas nicht passieren. Das ist doch hier der reinste Terror. Ein Skandal ist das, darum müsste sich die Polizei mal kümmern, und nicht um.........
Da gucken se mal raus, da steht wieder einer von denen, ja...sehn se den. Jetzt wird gleich wieder mir Schneebällen geworfen, aber das reicht mir, jetzt geh ich hin und schnappe mir den ...wär doch gelacht und dann gibts mal ne saftige Anzeige.....

....Sag mal Bürschen, jetzt reicht es mir aber...nicht das ihr hier morgens dieses Theater macht, sondern jetzt auch Nachmittags, wer bist du überhaupt, he...setzt mal deine Kapuze ab, ich........
....mein Gott...Hendrik, Junge, was fällt dir ein...habe ich dich so erzogen? Sag mal spinnst du? Geh sofort ins Haus...aber sofort...was solln unsere Nachbarn denken...das darf doch nicht wahr sein....wie steh ich denn jetzt da? Mach das woanders...aber nicht hier bei uns....hast du mich verstanden..........?
Copyright by Maartje van Sandemeer



Ach hörn`se doch auf....

Maartjes-Morgenkaffee

Sich mit fremden Federn schmücken


Oh da kenn ich jemanden, der sich tagtäglich mit fremden Federn schmücken möchte und auch schon seit langem damit schmückt. Nur...so langsam fällt es auf. Jedem von uns, der sich mit dieser Person beschäftigt.
Man will sich gar nicht mit dieser Dame beschäftigen...glauben sie mir, aber man kann gar nicht anders. Dauernd ist die irgendwo dazwischen, irgendwo, kommt die einem immer in die Quere.
Sie folgt uns allen wie ein Schatten, um irgendwas von uns zu erhaschen.

Wie...sie kennen so was auch? Na, dann wissen sie ja, was wir so erleben.

Die sucht sich immer Menschen aus, die sie aussaugen kann, richtig fertig machen kann...ja...ach, hörn`se auf, ich weiß wovon ich rede, diese Sorte Mensch, pahhh...ich kann ihnen sagen, man muss die Fenster und Türen zu machen, wenn man die nur schon von weitem sieht. Ja, wirklich Haus und Hof muss man schützen? Was? nein...ich rede doch nicht von Erbschleichern...nein, ich rede von der Nachmacherin hier in unserere Umgebung. Ja, die schmeichelt sich ein, ist lieb und nett und dann nimmt sie sich das was ihr gefällt und gibt es als ihrs aus! ja, oh vorsicht...da hinten kommt sie...sehen sie sie, die hat lange Haare und ne riesen Brille auf der Nase, so dass sie auch ja alles sehen kann.
Tschüss...ich geh jetzt lieber! Was sie wollen noch bleiben?
Na, dann sein se man bloss vorsichtig, denn die kann alles gebrauchen!!!
Copoyright by Maartje van Sandemeer



Ach hörn`se doch auf...


Maartjes-Morgenkaffee


Die Frau die schreit, also wirklich...


,, Also, ich kann ihnen sagen, seitdem unser Klaus in der Schule ist, schreit der. Der ist so laut geworden. Das gibts gar nicht. Mein Mann sagt ja, es das ist der Lärm der Schule, da müssen sich die Jungs durchsetzten und so. Aber das stimmt nicht meiner Meinung nach. Ehrlich, ich glaube eher, dass liegt an der neuen Lehrerin , die Klaus seit vier Wochen hat.
Als wir zum Elternabend letzte Woche waren, sagte mein Mann hinterher, dass er wahrscheinlich einen Hörsturz bekommen wird und unserem Klaus für die Schule eigentlich Ohrenschützer kaufen müsste.

Ich konnte dieses Geschrei auch nicht mehr ertragen. Nee wirklich, glaubense mir. Ich kann mich noch genau an eine Mitschülerin von mir aus der Grundschule erinnern. Wir nannten sie immer die "Schrei-Else".
Meine Güte, ich kann ihnen sagen, die ganze Klasse hat gelacht, wenn Else an die Tafel musste. Unsere Lehrerin raufte sich immer die Haare. Ein gutes hatte es ja für Else, kein Lehrer wollte sie im mündlichen dran nehmen. Nee, die konnte mit den Fingern schnippen, wie sie wollte, da war nichts zu machen. Die waren ja alle froh, wenn sie den Mund gehalten hat...ha...die Else, schlau war sie ja wirklich nicht. Ich weiß gar nicht, was auch der geworden ist...die Eltern sind ja dann auch weggezogen...und ich...wie bitte, was sagen sie? Das kann doch nicht wahr sein...ach, hörn`se doch auf. Das gibt es doch gar nicht. Ich hätte die doch erkannt. Das ist Else Scholz? Mein Junge wird von Else Scholz unterrichtet? Wie bitte? Ich soll mich nicht aufregen? Ich rege mich nicht auf. So eine Frau kann man doch nicht auf Kinder loslassen. Die doch nicht. Also wirklich, das lasse ich nicht zu. Niemals. Jeden, aber nicht Else Scholz. Wo kommen wir denn da hin...wenn...was ist denn Peter? Wie oft habe ich euch gesagt, dass ihr euch in der Puppenecke nicht die Köpfe einschalgen sollt.Herrgott noch mal Tom, lass Lucy jetzt in Ruhe und zieh Mia nicht in den Haaren. Peter, verdammt noch mal, du sollst die Bauklötze nicht durch die Gegend schmeißen...lass das jetzt endlich, sonst...lass es ...was?...nein, ich schreie doch gar nicht...!"

Copyright 2005 by Maartje van Sandemeer




Ach hörn`se doch auf...


Maartjes-Morgenkaffee


Köpfe


Ach, hörn`se doch auf. Erst letzte Woche, als ich unseren Kleinen von der Schule abgeholt habe, sagte mir doch seine Lehrerin, so ne wasserstoffgelaugte Blondine mit hönigsüßem Lächeln: ,,Ach, Ihr Sohn hat ja auch immer seinen Kopf für sich." Und dabei hat die so blöd gelächelt. Richtig dümmlich, und das als Lehrerin. Meine Güte, so eine dumme Kuh. Hörn`se mir bloss auf mit Lehrern. Ich kann ihnen sagen, schon zu meiner Zeit meinten die ja, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen. Nee, nee Pustekuchen. Iss nich. Unser Junge hat seinen eigenen Kopf. Na klar. Soll er auch haben. Kostet ja genug Nachhilfestunden in seinen Schädel da was reinzubringen. Ehrlich, mein Mann hat schon gesagt, der Junge müsste eigentlich ein zweiter Einstein werden, was der uns kostet. Die vielen Bücher, und das alles.

,, Meine Güte Tobias, komm da runter, ich hab dir schon tausendmal gesagt, du sollst nicht so hoch auf den Baum klettern, pass auf, wenn du runter kommst...ich sags ja immer, wo hat der Junge nur wieder seinen Kopf?"
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Ach hörn`se doch auf...

Maartjes-Morgenkaffee

Besser den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach.

Ja, wirklich. Da hatte meine Grossmutter schon ganz recht, als sie das sagte. Bei Entscheidungen, die berufliche Veränderungen betrafen, oder auch bei Liebesbeziehungen war ihr Motto stets: “ Besser den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach. ”

Kennen sie auch solche Lebensmottos?

Wenn ich darüber nachdenke, dann ist das ja ein ziemlich opportunistischer Spruch. Das passt gar nicht zu mir. Ich bin eher eine Lebenskünstlerin. Gehe lieber auf Risiko, als auf Nummer sicher.

Und dann dies... besser den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach. Man könnte auch sagen... was man hat, das hat man. Oder so ähnlich. Das soll es doch wohl auch aussagen. Man muss mit dem zufrieden sein, was man hat und nicht nach etwas streben, was man nicht erreichen kann. Also: Du weisst, was du hast, du weisst nicht, was du kriegst.

Oder sehen sie diese Interpretation anders?

Als Kind habe ich nie wirklich begriffen, was dieser Spruch sollte. Als Jugendliche habe ich mich immer aufgeregt, wenn ich meine Grossmutter dies sagen hörte.

Also, ich muss wirklich sagen, dass... wie bitte? Sie kennen den Spruch auch? Ach was...hätte ich jetzt nicht gedacht. Ja und? Wie würden sie ihn interpretieren? Vielleicht Bescheidenheit? Vielleicht nicht nach Höherem streben? Vielleicht Schuster bleib bei deinen Leisten?

Ach herrje... ach, hörn`se doch auf. Ich sags ihnen. Wir alle wollen doch ein Stück vom Kuchen haben. Oder etwa nicht? Die einen bekommen ein grosses Stück, die anderen eben nur ein kleines Stück. So ist das eben!

Aha, dachte ich mir. Ja, ich sehe das genauso wie sie. Man muss sich heute schon nehmen, was man haben will.

Und ich möchte mich nun mal nicht mit dem Spatz zufrieden geben. Ich möchte die Taube.

Ich muss nur überlegen, wie ich aufs Dach komme und die Taube einfangen kann. Doch der Spatz ist mir sicher, der ist ja schon in meiner Hand.

Doch würde ich mit der fetten Taube glücklicher sein...?
Meine Grossmutter Maarta war eine kluge Frau.

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Maartjes-Morgenkaffee

Ach hörn`se doch auf...


Motivationskiller


Ich kann ein Lied singen, von den selbst ernannten Zensoren, die meinen Weg kreuzen. Es sind Motivationskiller, die uns ihren Willen, ihre Sicht der Dinge aufdrücken wollen. Die nichts wichtiger finden, als das, was sie uns mitzuteilen haben. Sie sind die Grössten, die Besten, die Auserwählten vor dem Herrn. Es sind die, die uns das Leben schwer machen, uns die Energie zum weitermachen rauben. An uns zerren. Doch wirklich, sie können mir glauben. Wie bitte? Sie wissen nicht wovon ich rede? Na, also hören sie. ich will ihnen natürlich nicht zu nahe treten, ganz gewiss nicht, aber...sind sie sich wirklich sicher, diesen Typ der Menschheit nicht zu kennen?

Ach was...sie sind mit so jemandem verheiratet? Oh, sie Arme. Ach, ich weiss gar nicht, was ich sagen soll. Ich habe so ein Exemplar in meinem Dienst. Tag für Tag. Sie haben dieses vergnügen zu hause. Tja, jetzt frage ich mich natürlich, was ist frustrierender, mit demjenigen zu arbeiten, oder zu leben.

Nun, ich finde es eindeutig schlimmer, mit diesen....diesen...Kotzbrocken sein Leben zu teilen, anstatt mit ihnen Tag für Tag zu arbeiten. Da ist ja noch das Positive, dass man kündigen kann. Man kann aus dem Klüngel weggehen, verstehen sie? Aber wenn man mit so jemandem verheiratet ist, oder ihn unmittelbar als Verwandten hat...au backe. Trennung sage ich ihnen. Absolute Trennung. Führt sonst zu nichts. Wirklich, das können sie mir ruhig glauben, ich weiss wovon ich rede.

Wie bitte? Sie sind selbst so jemand?

Ohhhhhh...!



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Zuletzt aktualisiert: 3. Aug, 00:38

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